8. März 2023
Demo des Frauenbündnis 8. März zum Internationalen Feministischen Kampftag
17:00 Uhr Stephanplatz (hinter der Postgalerie)
Erfolgreiche und kämpferische Demonstration zum 8. März 2023
Als Offenes feministisches Treffen Karlsruhe waren wir Teil des Frauenbündnis 8. März und haben gemeinsam eine erfolgreiche & kämpferische Demonstration zum internationalen Frauenkampftag organisiert.
Am Vormittag haben wir uns solidarisch am Streik der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst beteiligt, die von ver.di zum Warnstreik in Karlsruhe aufgerufen wurden. Trotz strömendem Regen gab es zuerst eine Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus, in der neben der Gewerkschaftssekretärin eine Kollegin der AWO gesprochen hat, da sich die AWO-Beschäftigten im Solidaritätsstreik mit den Kolleg*innen des Öffenlichen Dienst befinden. Auf der danach stattfindenden Streikgelderfassung konnten wir noch ein Grußwort an die Kolleg*innen richten, in dem wir die Verbindung feministischer Themen mit dem Arbeitskampf betonten und Alle dazu aufriefen mit uns zur am Nachmittag statt findenden Demonstration zu kommen. Diesem Aufruf schlossen sich Viele an.
Die Auftaktkundgebung startete um 17 Uhr am Stephanplatz. Rund um dem Platz wurden Wandzeitungen aufgehängt, die noch einmal Solidarität mit dem aktuellen Tarifkampf im Öffentliche Dienst und der Verbindung zum 8. März darlegten. Der erste Redebeitrag war passend dazu von einer Kollegin aus dem Städtischen Klinikum. Sie beschrieb die miserable Situation in Pflegeberufen, in der überwiegend Frauen arbeiten. Die Arbeitsüberlastung steigt ins unerträgliche und die Bezahlung ist mies. Noch ein Grund mehr gemeinsam mit den Kolleg*innen zum Streik zu gehen. Die nächste Gelegenheit dazu bekommen wir am 15. März. An diesem Tag wird es einen großen Pflegestreik in Karlsruhe geben.
Die Verbindung der Streiks im Öffentlichen Dienst mit unserem feministischen Kampf sehen wir als erste Schritte zu einem bundesweiten feministischen Streik, wie es ihn in anderen Teilen der Welt schon gibt. Als Frauen und weiblich gelesene Personen leisten wir den Großteil der Haus- und Sorgearbeit. Unterbezahlt in den sogenannten „Frauenberufen“ und unbezahlt Zuhause. Das wollen wir nicht länger hinnehmen. Ohne unsere Arbeit würde die Gesellschaft zusammenbrechen. Deswegen ist unser Druckmittel auch der Streik - sowohl in der Lohnarbeit, als auch in der Haus- und Sorgearbeit im Privaten!
Als nächstes sprach eine Vertreterin des Migrantinnen Vereins Karlsruhe. Migrantische Frauen erfahren zu der patriarchalen Unterdrückung und Ausbeutung oftmals noch rassistische Diskriminierung und müssen unter noch mieseren Bedingungen und unwürdigen Löhnen arbeiten, werden auf dem Wohnungsmarkt diskriminiert und aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. In ihrem Redebeitrag wies sie auf die weltweiten Kämpfe von Frauen hin und welche grausamen und gewaltvolle Erfahrungen Frauen auf der Flucht machen. In Deutschland erfahren sie dann ein menschenunwürdiges und rassistisches Asylverfahren, werden weiter gedemütigt und, wenn ihre Fluchtgründe nicht ausreichen, abgeschoben.
Daran anschließend wurde von der Moderation auch noch einmal auf die alltägliche Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. 117 Femizide wurden im vergangen Jahr in Deutschland gezählt, wobei die Dunkelziffer wahrscheinlich weitaus höher ist. Dies können und wollen wir nicht weiter hinnehmen! Jede Frau und jedes Mädchen die ermordet wurde ist eine zu viel.
Zum Abschluss gab es noch einen Beitrag der von den feministischen Kämpfen im Iran, in Kurdistan, der Türkei und Afghanistan berichtete. Frauen und Queers leisten hier unermüdlichen Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse. Mit ihrem Mut kämpfen sie mit unterschiedlichsten Mitteln und bezahlen nicht selten mit ihrem Leben. Der Slogan Jin, Jiyan, Azadi / Frau, Leben, Freiheit ging um die Welt. Er steht für mehr als ein paar Zugeständnisse. Von der kurdischen Frauenbewegung inspiriert geht es dabei um eine gesamtgesellschaftliche Veränderung, um ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und Freiheit für Alle Menschen ohne Kapitalismus und Patriarchat.
An diese feministischen Kämpfe wollen wir anschließen. Wir zeigen uns solidarisch mit den fortschrittlichen Kämpfen im Iran, in Afghanistan, Chile, Argentinien, Polen, Kurdistan und überall auf der Welt. Und für uns ist klar: Eine angebliche „feministische“ Außenpolitik bringt uns dabei nicht weiter. Sie schafft nur noch mehr Ungerechtigkeit, Krieg und Ausbeutung.
Nach diesem starken Auftakt und nachdem sich der Stephanplatz mittlerweile mit bis zu 700 Menschen gefüllt hat zog der kämpferische Demozug los in Richtung Innenstadt zum Kronenplatz. Unterwegs gab es laute Parolen und Durchsagen an die Passant*innen, die trotz des schlechten Wetters in der Stadt unterwegs waren. Auf der Route wurden weitere Wandzeitungen aufgehängt.
Auf Höhe des Marktplatzes wurden dann zwei lilane Stoffbahnen über die Köpfe der Demonstrationsteilnehmer*innen entrollt und die Bilder revolutionärer Frauen gezeigt.Die langen Stoffbahnen standen symbolisch für das Band, welches die feministischen Kämpfe weltweit verbindet.
Auf dem Kronenplatz angekommen wurde durch die Moderation verkündet, dass dieser soeben in Clara-Zetkin-Platz umbenannt wurde. An den mutigen und beharrlichen Kampf für das Frauenwahlrecht und die Abschaffung des §218 wollen wir gedenken. Clara Zetkin ist die bedeutenste Vertreterin der proletarischen Frauen- und Arbeiter*innenbewegung. Sie war Frauenrechtlerin und Kriegsgegnerin, Internationalistin, Sozialistin und Kommunistin. Ihr haben wir den Internationalen Frauenkampftag zu verdanken, der auf ihre Inititative hin 1910 auf der II. Internationalen sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen gegründet wurde.
Außerdem wollen wir uns mit dieser Aktion solidarisch zeigen mit den Feminist*innen in Stuttgart, die aufgrund einer Platzumbennung in Clara-Zektin-Platz, im vergangenen Jahr am 8. März starke Repression erfahren haben. Sie wurden von der Polizei angegriffen, verprügelt und teilweise im Nachgang verurteilt. Und das, weil sie sich erlaubten, die Kämpfe unserer Vorreiterinnen sichtbar im öffentlichen Stadtbild zu machen.
Auch unsere Demonstration blieb nicht ohne Provokation und Angriffe der Cops. Während wir durch die Karlsruher Innenstadt zogen, wurde am Rande eine Journalistin von der Polizei angegangen. Angeblich ging es dabei um Vermummung. Eine reine Ausweiskontrolle war den „Ordnungshütern“ allerdings nicht genug. Nachdem sich mehrere Personen solidarisierten und die Situation kritisch beobachteten wurden vier Personen auf die Polizeiwache Marktplatz abgeführt und dort erkennungsdienstlich behandelt. Die Polizist*innen waren dabei wohl so grob, dass zwischenzeitlich ein Rettungswagen zum Polizeirevier gerufen werden musste. Nach mehreren Stunden Schiekane konnten die festgenommen Genoss*innen das Revier wieder verlassen. Die letzte Person wurde erst um 21:30 Uhr wieder frei gelassen. Wir werten diesen Angriff als deutliche Provokation der Polizei. Die Verbindung von Arbeitskämpfen mit feministischen Themen und die immer größer werdende Bewegung ist dem Staat offentsichtlich ein Dorn im Auge. Deswegen wird versucht die Bewegung mit allen Mitteln anzugreifen, zu denunzieren und zu spalten.
Das werden wir nicht zulassen. Auf der Abschlusskundgebung solidarisierten sich alle Teilnehmer*innen mit den Betroffenen und eine Delegation zog vor das Markplatzrevier und wartete auf die Gefangenen.
Zum Abschluss des Abends kamen Viele, die am 8. März dabei waren ins Jubez um sich dort bei einer warmen Suppe aufzuwärmen. Es gab Infostände der verschiedenen Bündnisgruppen, Redebeiträge, Grußworte und ein kleines Konzert.
Ein sehr gelungener Abschluss dieses erfolgreichen Tages.
Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken, die dabei waren. Es waren ganz unterschiedliche Menschen auf der Straße - Frauen, inter-, nichtbinär, trans- und agender- Personen, Queers, solidarische Männer und Beschäftigte. Unsere Lebensrealitäten mögen sich unterscheiden, wir kämpfen unter unterschiedlichen Bedingungen und setzten unterschiedliche Schwerpunkte. Aber was uns vereint ist, dass wir gemeinsam für eine Welt stehen ohne Patriarchat und Kapitalismus. Für eine Zukunft in der Alle solidarisch zusammenleben. In der die gesellschaftlich notwenige Arbeit fair verteilt ist und wir in Frieden und Sicherheit leben können. Frauen und weiblich gelesenen Personen werden in diesem Kampf immer eine zentrale Rolle einnehmen. Unsere feministische Kämpfe führen wir weiter, nicht nur am 8. März, sondern 365 Tage im Jahr!
Aufruf des Frauenbündnis 8. März
Solidarisch, laut und rebellisch –
der feministische Widerstand wächst
Frauenproteste sind weltweit unüberhörbar geworden. Wo erkämpfte Rechte angegriffen werden, antworten Frauen vielstimmig und massenhaft: Großdemonstrationen fanden und finden statt zum Beispiel gegen Gewalt gegen Frauen oder für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch.
Der feministische Aufstand der Frauen im Iran hat die Unterstützung großer Teile der Bevölkerung erreicht. Trotz massiver staatlicher Repression weichen die Aktivistinnen in ihrem Protest nicht zurück. Die Parole der kurdischen Frauenbewegung ‚Frau-Leben-Freiheit‘ ist zu einem politischen Motto weit über die kurdische und die iranische Frauenbewegung hinaus geworden. Die zuvor begonnene Frauenrevolution in Rojava (Nordsyrien) hat bereits Vorbildcharakter, nicht nur für viele Frauen im Nahen und Mittleren Osten, denn bei der Parole ‚Frau-Leben-Freiheit‘ geht es um mehr als ein paar Zugeständnisse innerhalb bestehender Verhältnisse von Unterdrückung und Ausbeutung zu erkämpfen. Es geht um eine gesamtgesellschaftliche Veränderung: antikapitalistisch, feministisch, klimagerecht, antirassistisch.
Auf unsere Forderungen für ein selbstbestimmtes und emanzipiertes Leben bestehen wir mit Mut und Entschlossenheit. Auch wenn Frauen mit sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen konfrontiert sind und verschiedenste aktuelle Schwerpunkte setzen, so sind die Kämpfe doch mit dem Ziel verbunden, weltweit das Patriarchat und den Kapitalismus und damit Krieg und Ausbeutung abzuschaffen.
Der Grad der Frauenbefreiung ist der Maßstab für die demokratische und ausbeutungsfreie Gesellschaft insgesamt.
Die derzeitige Krisenbewältigungspolitik geht auf Kosten der Beschäftigten. Von den Auswirkungen betroffen sind insbesondere die Frauen. Bereits die Auswirkungen der Corona-Politik haben das Rollback in der Frauenfrage verstärkt. Die derzeitige Politik sichert Profite ab und stabilisiert bestehende Verhältnisse. Milliardenkredite für Militärausgaben und Waffenlieferungen sowie die gezielte Inkaufnahme von Inflation und Verteuerungen von Miete und Lebenshaltungskosten sind nicht alternativlos. Kleine Sonderzahlungen sollen über die kommende Verschuldung hinwegtäuschen. Vor allem werden Einsparungen im sozialen Bereich, bei Kitas und Schulen, und im Gesundheits- und Pflegebereich folgen.
Wir machen am Internationalen Frauentag mit unserem öffentlichen Protest deutlich, dass wir nicht bereit sind, für Krieg und Krise zu bezahlen!
Im Frühjahr finden in der BRD Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst wie auch im Einzelhandel statt – Branchen und Arbeitsbereiche, in denen vor allem Frauen beschäftigt sind. Ihre Jobs sind von unzureichender Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen gekennzeichnet. Von Arbeitgeberseite wurde bereits jetzt deutlich gemacht, dass man den Forderungen in keiner Weise nachkommen will.
Wir wollen einen heißen Frühling, um die sozialen Angriffe auf unser Leben und die neue Kriegspolitik mit vermehrten Auslandseinsätzen, Waffenlieferungen in Kriegsgebiete zurückzuweisen! Wir Frauen werden in dieser Auseinandersetzung ganz vorn stehen und mit feministischen Mobilisierungen zeigen, welche Macht wir haben.
Und: Lasst uns das Unmögliche immer wieder denken:
Was wäre, wenn wir tatsächlich unsere Arbeit, bezahlt oder unbezahlt, als Beschäftigte oder als Sorgearbeitsleistende im privaten Bereich, niederlegen würden? Vom Frauenstreik träumen wir nicht nur. Wir rufen dazu auf, ihn Wirklichkeit werden zu lassen.
Heraus zum Internationalen Frauentag!
8. März 2022
08.März 2022 - Feministische Lohnarbeitskämpfe gegen Patriarchat und Kapitalismus
Bericht zum diesjährigen 8. März und dem feministischen Streik
Wir können auf einen kämpferischen Tag zurückblicken. Der diesjährige 8. März stand ganz im Zeichen des Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst zu den ver.di und die GEW aufgerufen hatten. Als Offenes Feministisches Treffen haben wir schon im Vorfeld die Arbeitskämpfe der Kolleg*innen unterstützt und natürlich auch heute gemeinsam mit ihnen gestreikt.
Wir starteten um 13 Uhr mit der solidarischen Beteiligung der Streikgelderfassung und der anschließenden Streikkundgebung auf dem Marktplatz in Karlsruhe. Nach der kämpferischen Mittagspause gab es verschiedenen Redebeiträge von Beschäftigten und feministischen Gruppen.
Die Rede der Kollegin aus dem Krankenhaus untermalten wir mit einer Schilderaktion auf der zu lesen war „Überlastet – ungesehen – (un)terbezahlt“ und der Parole „Ohne Streik wird sich nichts verändern.“
Unser Infostand war den ganzen Tag über gut besucht und auch für die Kinder, deren Kita heute geschlossen blieb, gab es in unserem Kinderspielbereich viel zum Toben und Entdecken. Wir hatten die Eltern, die vom Streik betroffen waren, im Vorfeld dazu aufzurufen sich ebenso wie wir mit den Beschäftigten zu solidarisieren und ihre Kinder einfach mit auf den Marktplatz zu bringen.
Um die Vielfalt der Gründe für einen feministischen Streik aufzuzeigen, wurden über den ganzen Tag hinweg von einer Vielzahl an Streikenden und sich solidarisch zeigenden Personen Plakate bemalt. Auch Mütter und Kinder beteiligten sich an der Aktion. Die Themen auf den Plakaten reichten dabei von besserer Bezahlung von „Frauen“berufen und der gerechten Aufteilung von Haus- und Sorgearbeit über körperliche Selbstbestimmung hin zur Kritik am binären Geschlechtersystem und den traditionellen Geschlechterrollen. Kurz vor Beginn der Demo wurden die Plakate dann symbolisch vor dem Rathaus abgelegt, da dies den Ort der Auseinandersetzung zwischen Beschäftigten und Arbeitgeber*innen im Streik des Sozial- und Erziehungswesens markiert.
Um 16 Uhr zog die große Masse Streikender und solidarischer Menschen vom Marktplatz auf die Kaiserstraße los, um ein lautstarkes Zeichen für feministische Forderungen in Karlsruhe zu setzen. Während der Demonstration schlossen sich noch einige der interessierten Passant*innen der bunten, lauten und kämpferischen Menschenmenge an.
Als der Demozug auf Höhe von H&M und Galeria Karstadt Kaufhof vorbei kam, startete die erste Solidaritätsaktion für die Beschäftigten im Einzelhandel.
Am Karstadt haben wir unsere Kritik am Konzernchef Rene Benko für seinen Umgang mit Entlassungen und den Filialschließungen im letzten Jahr angebracht. Eine Banderole mit „Benko enteignen!“ und Schilder auf denen wir unsere Solidarität mit den Beschäftigten bei Karstadt zum Ausdruck brachten, zierten danach die Fassade.
Zeitgleich fand am H&M eine ähnliche Aktion statt. Auch hier wurde eine Banderole mit dem Spruch „We strike back“ und Plakate auf denen wir die Besitzer*innen von H&M zur Rechenschaft ziehen angebracht.
An der Postgalerie wurde dann auf die miserablen Arbeitsbedingungen bei Primark hingewiesen. Angefangen von der Produktion bis hin zu dem Verkauf in den Läden: Primark beutet Frauen* auf der ganzen Welt aus. Unsere Forderungen und Solidaritätsbekundungen mit den Beschäftigten in der Produktion und im Vertrieb waren auf einer Wäscheleine vor dem Geschäft zu lesen.
Als der Demonstrationszug dann den Friedrichsplatz passierte, rollten einige Aktivist*innen ein 30m langes Spruchband mit Gründen für den feministischen Streik aus. Mit Applaus und Parolen zog der gesamte Demonstrationszug daran vorbei.
Kaum wenige Meter davon entfernt, entdeckten wir zu unserer Freude noch ein Transparent mit der Aufschrift „Uns reichen keine Blumen – Für Frauenstreik und Revolution – Solidarität mit den Kolleg*innen im Sozial- & Erziehungsdienst“.
Zum kämpferischen Abschluss der Demonstration stieg aus unserem Block eine feministische Weltkugel auf, denn nicht nur hier sondern auf der ganzen Welt kämpfen Feminist*innen für faire Bezahlung, gesellschaftliche Teilhabe eine Ende der Gewalt und der patriarchalen Unterdrückung.
Wir haben dazu die Symbolik der Topfschläge als Protest gegen Armut gewählt, wie sie Spanien, Katalonien und Chile ihren Ausdruck finden.
Gleichzeitig wurde die Parole der kurdischen Freiheitsbewegung Jin – Jiyan – Azadi (Frauen – Leben – Freihheit) gerufen.
Als dann noch grüner Rauch aus der Weltkugel aufstieg, stürmten die Cops in die Demonstration und nahmen eine Aktivistin gewaltvoll fest.
Von Anfang an wurden unserer Soliaktion für die Beschäftigten kriminalisiert. Die Polizei hat immer wieder unberechtigt unsere Demonstration angegriffen und die Personalien von Aktivist*innen kontrolliert.
Und das nur, weil wir nicht mehr länger still sind sondern unseren Protest gegen Patriarchat und Kapitalismus lautstark und kreativ auf die Straße tragen.
Das Handeln der Cops hat uns mal wieder deutlich gezeigt, wessen Interessen sie hier schützen, nämlich die der Arbeitgeber*innen. Damit stützen sie nicht nur das Patriarchat sondern üben selbst Gewalt gegen Frauen* und weiblich gelesene Personen aus. In unserem Kampf für Gleichberechtigung können wir uns nicht auf diesen Staat verlassen, sondern müssen uns selbstbestimmt den Raum nehmen und uns organisieren.
Nach der Demo gab es von solidarischen Genossen noch etwas zu essen und wir schlossen den Tag mit einer Kundgebung ab.
Dabei riefen wir uns die unzähligen Femizide, das Leid von Frauen* auf der Flucht und im Krieg ins Bewusstsein und hielten in Gedenken eine kurze Zeit inne. Allerdings dürfen wir uns von diesen erschreckenden Tatsachen nicht einschüchtern lassen, sondern müssen die Ohnmacht durchbrechen und den Widerstand organisieren: strukturelle Ursachen müssen an die Öffentlichkeit gezerrt und bekämpft werden.
Auch brachten wir zum Ausdruck, dass die Ausbeutung und Unterdrückung von lohnabhängigen Frauen und weiblich gelesenen Personen ein zentraler Bestandteil des Kapitalismus ist und dass eine befreite Gesellschaft ohne Patriarchat nur erreicht werden kann, wenn wir den Kapitalismus überwinden!
Und diesen feministischer Kampf führen wir gemeinsam als Frauen, Inter-, Nichtbinäre, Trans- und Agender-Personen* Seite an Seite mit unseren männlichen Genossen.
Ein erfolgreicher Tag ging zu Ende – Unsere feministischen Kämpfe hingegen gehen weiter. In den nächsten Wochen werden wir auch weiterhin die Kolleg*innen im Sozial- und Erziehungsdienst unterstützen.
08.März 2022 - Feministische kämpfen, streiken, Gegenmacht aufbauen!
AUFRUF
Gründe gibt es genug! Am 8. März auf die Straße!
Seit mehr als 100 Jahre gehen am 8. März Feminist*innen auf die Straße, um für Geschlechtergerechtigkeit, faire Bezahlung, gesellschaftliche Teilhabe, ein Ende der Gewalt und der patriarchalen Unterdrückung zu kämpfen. Auch wenn das Wahlrecht und die formale gesetzliche Gleichstellung von den Mitstreiter*innen vor uns bereits erkämpft wurden, gibt es auch 2022 noch mehr Gründe feministisch aktiv zu werden.
Immer noch verdienen Frauen* und weiblich gelesene Personen im Schnitt fast 20% weniger als Männer. Zusätzlich müssen wir zu Hause unbezahlt den Haushalt schmeißen, die Kinder versorgen und emotionale Unterstützung für unsere Partner und Freunde leisten. Tag für Tag werden wir durch verletzende Kommentare und sexualisierte Gewalt erniedrigt und im Alter reichen unsere kläglichen Renten kaum, um über die Runden zu kommen.
Wir sagen: uns reichts!
Sorgearbeit oder wer kümmert sich hier eigentlich?
In diesem Jahr startet erneut die Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst. Das betrifft all die Kolleg*innen, die in den Kitas, in der Jugendarbeit oder den Einrichtungen für Menschen mit Hilfebedarf arbeiten. Die Beschäftigten in diesen Bereichen sind bis zu 90% weiblich.
Die Arbeit, die dort geleistet wird, ist für unsere Gesellschaft unablässig. Dennoch werden diese Berufsgruppen schlecht bezahlt und ihr Arbeit erfährt kaum Wertschätzung. Und wenn durch Personalmangel die Kitas früher schließen oder es keine Angebote für Jugendliche gibt, sind es wieder wir, die diesen Mangel auffangen müssen.
Denn die Sorgearbeit findet nicht nur schlecht bezahlt in den Einrichtungen, sondern auch unbezahlt zu Hause statt. Grund genug unseren feministischen Kampf gemeinsam mit den Beschäftigten aus dem Sozial- und Erziehungsdienst zu führen und solidarisch Seite an Seite für eine Aufwertung der sozialen Berufe und eine gerechte Verteilung der Haus- und Sorgearbeit zu streiken.
Die Frage nach dem Geschlecht oder was ist eigentlich INTA*?
INTA* steht für Inter, Nonbinär, Trans & Agender. Also Personen, die sich mit ihren biologischen Geschlechtsmerkmalen und/oder der Rolle, die ihnen die Gesellschaft aufgrund dieser zuschreibt, nicht identifizieren können. Im Alltag werden diese Personen häufig, unabhänig ihrer eigenen Wahrnehmung in die Kategorien „Mann“ oder „Frau“ gezwängt. Denn sowohl das Patriarchat als auch der Kapitalismus brauchen diese Einteilung um ihre Machtverhältnisse zu sichern. Gesellschaftliche notwendige Reproduktionsarbeit lässt sich so un(ter)bezahlt auf Frauen* und eben alle dieser Kategorie zugeteilten Menschen auslagern.
Seit einigen Jahren nutzen (Groß-)konzerne eine vermeintliche Diversitätspolitik, um sich als besonders hipp und weltoffen zu präsentieren. Wir sehen Regenbogenfahnen bei Daimler, der Deutschen Bahn oder Coca Cola. Mit einem sogenannten Diversity-Mangement sollen nun INTA* in die kapitalistische Vermarktungslogik integriert werden. An der realen Lebenssituation von ihnen ändert sich dadurch nichts. Sie werden nach wie vor ausgebeutet, schlecht bezahlt und sind auf der Straße oder zu Hause mit sexualisierten Übergriffen und patriarchaler Gewalt konfrontiert.
Eine Welt zu gewinnen
Wir wollen nicht länger durch patriarchale Verhältnisse erniedrigt, entrechtet, verachtet und mit Gewalt konfrontiert sein. Wir lassen uns nicht mehr länger unterkriegen und kleinmachen. Wir wollen selbst über unseren Körper und unser Leben entscheiden und unabhängig unseres Geschlechts, unserer Herkunft und unserer sexuellen Orientierung als eigene Persönlichkeiten anerkannt werden.
Was es dazu braucht ist ein System, das sich nicht nach Profiten einiger weniger, sondern nach den Bedürfnissen aller richtet und in dem die gesellschaftlich notwendige Arbeit gerecht verteilt und entlohnt wird.
Die Befreiung zu erkämpfen heißt daher auch den Kapitalismus abschaffen!
Nur wenn wir gemeinsam für eine besser Zukunft eintreten, kann sich etwas verändern und wir können eine feministische Gegenmacht greifbar machen.
Mit der Tarifauseinandersetzung im Sozial- und Erziehungsdienst bekommt der feministische Streik in diesem Jahr einen reale Grundlage, auch wenn der Arbeitskampf erst mal nur eine Branche betrifft. Die Kämpfe um eine gerechte Verteilung der Haus- und Sorgearbeit können sich ausweiten. Und sie können Ausgangspunkt dafür sein, dass wir irgendwann alle gemeinsam mit einem feministischen Streik die patriarchal kapitalistischen Verhältnisse lahm legen.
Am 8. März wollen wir die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit die wir täglich leisten niederlegen und solidarisch kämpfen mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Komm mit uns am 8. März auf die Straße, beteilige dich an den Aktionen zum feministischen Streik.
8. März 2021
Nachtrag zum 08.März 2021
KUNDGEBUNG & DEMO ZUM INTERNATIONALEN FRAUEN*KAMPFTAG
Hier noch ein paar Bilder von ausdrucksstarken, selbst gestalteten Schildern, mit denen zahlreiche Flint* auf ihre Forderungen während der Kundgebung aufmerksam machten:
KUNDGEBUNG & DEMO ZUM INTERNATIONALEN FRAUEN*KAMPFTAG
Bericht des Offenen Frauen*Treffens Karlsruhe:
Wie überall auf der Welt wurde heute auch in Karlsruhe am 08. März der Internationale Frauen*kampftag laut, stark und kämpferisch auf die Straße getragen. Gegen 17:30 Uhr versammelten sich bis zu 1.000 Menschen auf dem Friedrichsplatz. Sie protestierten gegen die Unterdrückung von Flint* und deren doppelte Ausbeutung. Diese Unterdrückung ist nicht naturgegeben, sondern historisch gewachsen. Daher ist es heute genauso wichtig wie vor 100 Jahren, gegen das patriarchale und kapitalistische System auf die Straße zu gehen. Das System profitiert von der ökonomischen Benachteiligung von Flint* und hat kein Interesse die Verhältnisse zu verändern oder gar aufzuheben. Deshalb müssen wir weiter für unsere Rechte kämpfen, das System ins Wanken bringen, Privilegien und Machtstrukturen aufzeigen und bekämpfen.
Aber diese Kämpfe müssen intersektional und solidarisch sein! Dies wurde auch in den Redebeiträgen thematisiert.
So wurde über den Notstand in der Pflege und die Ausbeutung der Flint* in dieser Branche, die noch schlimmere Ausbeutung von Migrant*innen im Niedriglohnsektor aber systemrelevanten Berufen, die noch weiter verstärkte Belastung von Frauen* während der Corona-Pandemie sowie die von Männern geschaffene Gesellschaft im Allgemeinen gesprochen.
Auch an den gut besuchten Infoständen konnte schon zuvor über diese Themen gelesen und diskutiert werden. Während der Kundgebung machten zahlreiche Flint* ihre Forderungen mit ausdrucksstarken selbst gestalteten Schildern aufmerksam.
Der Demozug startete nach der Anfangskundgebung mit lauten Parolen und begleitet von der Musikgruppe „Rythm of Resistance" in Richtung Ludwigsplatz und weiter über die Kaiserstraße. Auf Höhe der Waldstraße wurde im mittleren Teil der Demo mit einer Schilderaktion ein solidarisches Zeichen mit dem polnischen Frauen*streik und den kämpfenden Frauen* in Rojava gesetzt.
Auf den Schildern waren das polnische Streiksymbol und die Farben von Rojava zu sehen. Um dies einen kämpferischen Ausdruck zu verleihen, zündeten Aktivist*innen einen lila Rauchtopf und roten Bengalo. Begleitet wurde die Aktion durch einen Jingle, der darauf einging, dass unser feministischer Kampf auch immer international sein muss! Denn überall auf der Welt kämpfen Flint* gegen unterdrückende und patriarchale Systeme.
In Polen gehen seit Oktober letzten Jahres immer wieder tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Verschärfung des Abtreibungsgesetzes und gegen die Politik der rechten Regierung sowie die Einflussname der Kirche zu demonstrieren. Sie riefen zum Frauen*streik - Strajk Kobiet - auf und lösten damit eine Welle an Protesten aus, die das ganze Land erfasste.
Außerdem wurde die Solidarität mit den kämpfenden Frauen* in Rojava zum Ausdruck gebracht. Seit Jahren kämpfen hier Frauen* in eigenen bewaffneten Verteidigungseinheiten gegen den IS und die Invasion und Angriffe der türkischen Regierung. Sie verteidigen das fortschrittliche Projekt Rojava in Nordsyrien und damit auch die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen*.
Aus diesen Kämpfen können wir Mut und Kraft schöpfen und lernen, was es heißt, selbst unter widrigen Bedingungen gegen das Patriarchat aufzustehen und lernen, dass eine andere Welt möglich ist, wenn wir uns organisieren und gemeinsam gegen das Patriarchat aufstehen!
Gegen Ende der Demo wurde dann in einem weiteren Jingle noch auf den voranschreitenden Rechtsruck und den damit verbunden antifeministischen Rollback hingewiesen. Mit Konfetti aus AfD-Plakaten wurde dabei klar gemacht, dass unser Feminismus sich auch immer ganz klar gegen die rechte und rückschrittliche Politik von AfD, PIS, FPÖ, Liga und Co. stellt.
Wir werden die Errungenschaften der Frauen*bewegung verteidigen und kämpfen weiter für eine solidarische und gerechte Welt.
Als der Demozug zurück auf den Friedrichsplatz kam, wurde dieser mit einem Feuerwerk am Rand des Platzes begrüßt.
Abgerundet wurde die Kundgebung durch einen Redebeitrag vom migrantischen Verein. Denn wir dürfen unsere erkämpften Errungenschaften nicht auf dem Rücken von unseren migrantischen Schwestern austragen, die auch schon vor der Krise in Knebelverträgen in den Niedriglohnsektoren arbeiteten.
Ein kämpferischer und ausdrucksstarker 8. März ist vorbei. Unser Kampf hört damit aber nicht auf. Das ganze Jahr über gehen wir für
unsere Rechte und für ein System ohne Ausbeutung und Unterdrückung auf die Straße. Denn die Krise steckt im System!
MOBILISATION ZUM 08.MÄRZ - AUF DIE STRASSE AM FEMINISTISCHEN KAMPFTAG!
Das Feministische Kollektiv Karlsruhe (FKK) hat im Rahmen der Mobilisierung zum Feministischen Kampftag am 08. März dazu aufgerufen, am Europaplatz die Gewalt gegen FLINT* sichtbar zu machen. In Italien, Spanien, Frankreich, Polen, der Schweiz, in Argentinien und Chile machen Frauen* genau das - und das macht uns Hoffnung auf einen erfolgreichen Frauen*kampf auch hier in Deutschland!
Um Solidarität mit den chilenischen Frauen*kämpfen auszudrücken, haben sie dazu eingeladen, die Tanz-Performance „El violador eres tu“ in der Innenstadt durchzuführen.
Die bestärkende Performance wurde filmisch festgehalten und ist auf den Videokanälen des FKK und hier auf unserer Homepage zu sehen (ein Beitrag weiter unten).
Von dort aus gingen wir zum Bahnhofsvorplatz, um für die Kundgebung am 8.März um 17:30 am Friedrichsplatz zu mobilisieren.
Wir nahmen uns dort unseren Raum um die Rechte von FLINT* Personen einzufordern.
Wir kämpfen für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung, für eine ausgewogenen Aufteilung der Kindererziehung und Hausarbeit und gegen Gewalt, Sexismus und ökonomische Unterdrückung.
Aber diesen Kampf müssen wir zusammen kämpfen. Anstatt durch die historisch auferlegte Feindschaft von Frauen* in Konkurrenz zu leben, müssen wir uns zusammen tun. Denn nur gemeinsam können wir dafür kämpfen, das Patriarchat und den Kapitalismus zu überwinden. Denn alle müssen verstehen: Ohne uns geht nichts!
Deshalb freut es uns, zusammen mit den Genossinnen* und Freundinnen* vom FKK auf die Straße zu gehen und für unsere Rechte einzustehen.
Heute Morgen wurde der „Platz der Grundrechte“ mit Schildern zum „Platz der Frauen*rechte“ umgestaltet. Mit diesen Schildern werden unter anderem Forderungen, wie: „Abschaffung des Patriarchats und Kapitalismus“; „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, „vereinfachte Adoption für alle!“ und „Abschaffung von veralteten Rollenbildern!“, gestellt.
Denn auch 2021 gibt es noch mehr als genug Gründe, feministisch aktiv zu sein und am Frauen*kampftag auf die Straße zu gehen. Sexistische Sprüche, sexualisierte Gewalt, Unterdrückung, ungleiche Löhne oder der Abbau von Rechten sind immer noch Alltag!
Und nur der unermüdliche Kampfgeist feministischer Aktivist*innen konnte bewirken, dass wir schon auf viele Errungenschaften blicken können. Aber erstens dürfen wir uns diese nicht wieder wegnehmen lassen und zweitens sind diese noch lange nicht genug.
Wir wollen nicht zurück zum sogenannte „Normalzustand“, wir wollen grundlegende Veränderungen! Wir fordern Platz in dieser Gesellschaft, denn die Krise zeigt uns, dass der bisherige „Normalzustand“ auf der Missachtung von FLINT*-Personen basiert.
Lasst uns zusammen für eine solidarische Gesellschaft kämpfen und kommt am Montag, den 08. März, am internationalen feministischen Kampftag um 17:30 Uhr auf den Friedrichsplatz. Wir fordern unsere Rechte ein, das ist unsere Gesellschaft, das ist unser Platz! Kommt in unseren Bereich und kämpft mit uns zusammen gegen Patriarchat und Kapitalismus!
Wenn ihr mit uns für eine gleichberechtigte Gesellschaft kämpfen wollt oder noch Fragen habt, meldet euch bei uns (s. Kontakt)!
MOBI-AKTIONEN DES OFFENEN FRAUEN*TREFFENS UND FEMINISTISCHEN KOLLEKTIVS KARLSRUHE FÜR DEN 8. MÄRZ 2021
Inhalte von Vimeo werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an Vimeo weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.
Inhalte von Vimeo werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an Vimeo weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.
Die Mobilisierung für den 08.März läuft auf Hochtouren, an verschiedensten Stellen in Karlsruhe haben wir nun diese Plakate entdeckt! Auch laufen die letzten Vorbereitungen für die Ausgestaltung der Kundgebung und Demo. Unsere neuen Flyer sind auch gedruckt und bereit, unter die Leute gebracht zu werden - der 08.März kann kommen!
Heraus zum 08. März, heraus zum internationalen Frauen*kampftag!
ZWEITER AUFRUF ZUM FRAUEN*KAMPFTAG AM 8.MÄRZ
Liebe Frauen*, Genoss*innen, liebe Freund*innen,
bald ist es soweit. In einer Woche gehen wir zusammen auf die Straße.
Um die Demo auch während dieser Pandemie zu ermöglichen, haben wir ein Hygiene-Konzept ausgearbeitet. In dieses werdet ihr vor Ort von unseren Orderinnen* eingeführt.
Wir lassen es uns nicht nehmen, am 8. März auf die Straße zu gehen - trotz der Pandemie oder gerade deswegen!
Aber natürlich halten wir Abstände und tragen Masken. Auch bei unserer Demo werden wir auf Abstände achten. Damit dies einfacher wird, haben wir uns im Bündnis aufgeteilt und wir, vom Offenen Frauen*Treffen Karlsruhe, werden in der Mitte laufen. Diese festeren Plätze sollen die Abstände und die Einweisung durch die Ordnerinnen* erleichtern.
Wir erachten es als wichtig, den Kampf für die Befreiung der Frau* nicht losgelöst von unseren männlichen Genossen* zu führen. Das heißt, auch Männer* sind auf der Kundgebung und Demo herzlich Willkommen. Allerdings erwarten wir, dass ihr, liebe Freunde* und Genossen*, euch an diesem Tag im Hintergrund haltet und keinen Raum einnehmt, der uns, den vom Patriarchat unterdrückten Personen, gehört. Seid rücksichtsvoll und solidarisch!
Sollten Unsicherheiten oder Fragen entstehen, dann könnt ihr auf unsere Orderinnen* zukommen - diese werden euch Plätze / Reihen zu weisen.
Auch werden wir an diesem Tag von solidarischen Genossen* durch Kinderbetreuung unterstützt. Die Betreuungspersonen haben eine pädagogische Ausbildung und werden zuvor auf Corona getestet.
Die Kinderbetreuung soll im Barrio 137 (Südstadt) stattfinden.
Du findest das Angebot gut, möchtest dein Kind jedoch in Reichweite haben? Dann können die Genossen* mit den Kiddis auch zum Friedrichsplatz kommen und die Betreuung vor Ort gestalten.
Melde dich gerne bei uns (s. Kontakt), wenn du das Angebot in Anspruch nehmen möchtest, wir sprechen dann über Möglichkeiten, damit du am 8. März auf die Straße gehen kannst.
Auch 2021 gibt es noch mehr als genug Gründe, feministisch aktiv zu sein und am Frauen*kampftag auf die Straße zu gehen. Kommt in unseren Bereich und kämpft mit uns gegen Patriarchat und Kapitalismus!
MOBI-VIDEO DER SÜDVERNETZUNG FÜR DEN 8. MÄRZ 2021
Inhalte von Youtube werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an Youtube weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.
ERSTER AUFRUF ZUM FRAUEN*KAMPFTAG AM 8.MÄRZ
Liebe Frauen*, Freund*innen und Genoss*innen,
Am 8. März gemeinsam auf die Straße zum Internationalen Frauen*kampftag!
Genau 110 Jahre ist der erste Internationale Frauen*kampftag her. Einiges wurde seither erkämpft, doch wir sagen: das ist noch lange nicht genug! Wir können uns auf den erkämpften Errungenschaften nicht ausruhen, denn die Bestrebungen, unsere Rechte anzugreifen und uns diese wieder abzusprechen, sind groß.
Nicht nur die Frauen* in Polen spüren, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Die Krisen und aussichtslosen Situationen, in denen sich Frauen* weltweit befinden, sind zu offensichtlich. Wir müssen laut und ungemütlich sein und den Widerstand dagegen zusammen organisieren!
Denn wen trifft es denn? Es trifft die Frau*, die in prekären Arbeitsbedingungen buckelt, ihren Kindern versucht gerecht zu werden und nach Jahren der Arbeit in der Pflege noch Pfandflaschen sammeln und Gemüse vom Feld klauben muss, damit sie sich während der Rente über Wasser halten kann! Das sind Zustände, die wir nicht hinnehmen wollen! Trotz oder gerade wegen Corona finden wir es wichtig, auf die Straße zu gehen, um auf häusliche Gewalt und die doppelte Ausbeutung der Frau*, vor allem in Zeiten der Krise, aufmerksam zu machen.
Frauen* werden nach wie vor unterdrückt, und zwar mit System! Kapitalismus und Patriarchat gehen Hand in Hand und können nur gemeinsam bekämpft werden.
Noch immer sind Forderungen, wie gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Berücksichtigung in medizinischer Forschung oder das Recht auf körperliche/sexuelle Selbstbestimmung der Frau* aktuell - um nur wenige Missstände zu benennen.
Seit nun 150 Jahren existiert der § 218 StGB, welcher Frauen* das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung nimmt und Abtreibungen strafbar macht. Der § 219a StGB, ein im deutschen Faschismus ausgedachtes Gesetz der Unterdrückung, das sogar das Informieren über Schwangerschaftsabbrüche als Werbung auslegt und unter Strafe stellt, ist noch weiterhin intakt.
Das jüngst gefällte Urteil gegen Kristina Hänel, die Frauen*ärztin aus Gießen, die auf ihrer Website über Schwangerschaftsabbrüche informiert hat und deshalb angeklagt wurde, zeigt uns erneut deutlich, wie rückständig unsere patriachalae Gesellschaft ist und wie wichtig der Frauen*kampf auch dieses Jahr, im Jahr 2021, ist!
Deshalb: kommt mit uns am 8. März auf die Straße! Die Kundgebung wird vom Frauen*bündnis 8. März unter dem Motto "Frauen*rechte international: Kampf dem Patriachat, Kampf dem Kapital" organisiert und findet am Friedrichsplatz in Karlsruhe um 17:30 Uhr statt.
Merkt euch den Termin vor, kommt zahlreich - bringt eure Freund*innen mit und kämpft an unserer Seite für eine befreite Gesellschaft abseits des Patriarchats und des Kapitalismus!
Aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage wird es ein Hygienekonzept geben.
8. März 2020
8. März: INTERNATIONALER FRAUEN*KAMPFTAG
Am 8. März gehen weltweit Frauen* auf die Straße, um gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der Frau* zu protestieren.
Wir schließen uns den Kämpfen gegen das Patriarchat und Heteronormativität, gegen stereotype Geschlechterrollen, Sexismus, sexualisierte Gewalt, Rassismus, Diskriminierung und Kapitalismus an.
So haben auch wir uns am 8. März die Straße genommen und feministische und kämpferische Zeichen gesetzt. Dazu haben wir in diesem Jahr verschiedene Aktionsformen genutzt, beispielsweise „Sitzstreiks“ mit selbstgebastelten Schildern und Kreidemalereien an Hotspots der Stadt.